Einführung: Dienstag, 20. Februar 2018, 09:00 Uhr, im Pavillon HIR C1
Eine riesige Atelierhalle für die Entwurfslehrstühle Architektur, Städtebau und Landschaftsarchitektur des Departementes Architektur ist nicht nur das Thema der Semesteraufgabe, sondern auch ein Dauerthema des Departements Architektur. Die zunehmende Anzahl der Studenten und Entwurfslehrstühle – eine Folge der Curriculumsrevision – hat nicht nur Auslagerungen von Arbeitsplätzen ins ONA gebracht, sondern geht einher mit einer Verknappung der Ausstellungsfläche für die Schlussabgaben der Semester- und Diplomarbeiten. Da die Diskussion über die Arbeiten ein wichtiger Bestandteil der Lehre ist, benötigt eine Architekturschule genügend Platz für die Präsentation der Projekte. Die Sanierung des HIL Gebäudes, die frühestens 2030 in Angriff genommen wird, und der Abbruch der Holzbaracken 2021 verschärfen den Notstand nochmals gravierend. Eine neue Atelierhalle soll als Vision wieder alle Lehrstühle des DArch an einem Ort vereinen.
Aufgrund möglicher Standorte westlich und südlich des HIL Gebäudes hat die Atelierhalle eine Standfläche von 2500 bis 3000m², ist je nach Konzept durchgehend eingeschossig oder mit eingebauten Galerien versehen und bietet Platz für ca.15 grosse und kleine Lehrstühle mit separaten Kritikzonen. Sie setzt städtebaulich am Eingang zum Campus ein architektonisches Zeichen und wirkt als Fenster des Architektur Departements. Die Atelierhalle soll ein generischer Raum sein und in Bezug auf die Nutzungen eine grosse Flexibilität aufweisen.
Die Wahl und Ausbildung der Tragstruktur im Zusammenspiel mit dem zenitalen und seitlichen Lichteinfall soll den grossen Innenraum prägen. Dabei ist eine Balance zu finden zwischen der architektonisch fruchtbaren Wechselwirkung von Struktur und Raum und der Umsetzung einer idealen Tragstruktur. Die vertikalen
und horizontalen Tragelemente sollen zu ausdrucksstarken Konstruktionen gefügt werden, den Knoten und Verbindungen kommt eine besondere Bedeutung zu. Da die Halle günstig und schnell gebaut werden soll, ist die serielle Vorfabrikation ein wichtiges Thema, die Materialien Holz und Stahl stehen als Mono- oder Hybridkonstruktionen im Vordergrund. Der Übergang zwischen aussen und innen, sowie die Gestaltung der Aussenräume im Zusammenhang mit dem HIL Gebäude sind sorgfältig zu entwerfen.
Um der Vision Atelierhalle DArch Nachdruck zu verleihen, führen die Lehrstühle Gigon/Guyer und Peter den Entwurfskurs gemeinsam und werden möglichst viel Spezialwissen aus den Instituten (Statik, Haustechnik, Brandschutz, digitale Fabrikation, etc.) in der Entwicklung der Entwürfe miteinbeziehen. Nach der Einführung und Inputvorträgen entwickelt jede Studentin und jeder Student in drei Wochen individuell ein vollständiges Projekt. Die 72 Arbeiten werden dann beurteilt und 24 Projekte zur weiteren Bearbeitung (in 3er Gruppen) ausgewählt. Ab diesem Zeitpunkt werden spezialisierte Holz- und Stahlbaufirmen beigezogen, um die Machbarkeit, die Möglichkeiten der Vorfabrikation und Montage zu besprechen. Zudem sollen die Projektteams mit den Firmen ausgewählte Konstruktionsknoten als Teil der Schlussabgabe in geeigneter Form und Massstab in Modellen oder Zeichnungen umsetzen. Im ganzen Entwicklungsprozess werden die Studenten in den Kooperationsprozess einer Bau-Planung direkt beteiligt.
Nach den Schlusskritiken werden die Projekte in einer Ausstellung der ETH Leitung vorgestellt – dabei soll deutlich spürbar sein, dass die Vision Atelierhalle vom gesamten DArch, d.h. Studenten, Assistenten und Professoren gemeinsam getragen wird.
LV Nr. 052-1118-18 U, Entwurf zunächst in Einzel-, später in Gruppenarbeitarbeit mit integrierter Disziplin Konstruktion.
Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation mit der Professur Markus Peter statt.
Tischbesprechungen dienstags/mittwochs
3 Zwischenkritiken, Schlusskritik.
Assistenz: Regula Zwicky, Moritz Holenstein, Kathrin Sindelar