Kino der Nacht

Kino und Traum: Geschichte einer Wahlverwandtschaft – Nacht und Nebel: Phänomenologie dunkler Räume – Stadt im Zwielicht: Geografien des Film Noir – Schreckliche Kinder, drei Uhr nachts: Die Welt des Jean-Pierre Melville

„Ich möchte hier kurz die besondere Seelenverfassung des Kinobesuchers streifen, die dem Träumen verwandt ist. Der dunkle Saal, die einlullende Musik, die Schatten auf der erleuchteten Fläche, all dies taucht den Zuschauer in einen Dämmerzustand, in dem die Bilder auf der Leinwand Traumvisionen gleichen. Wenn wir morgens erwachen, lachen wir über das drause Zeug, das wir geträumt haben, und begreifen nicht, dass wir uns in so kuriose Eskapaden verirren konnten. Dem Kinobesucher geht es nicht anders. Er ist ein Opfer von Trugbildern und wird in verwirrende Vorgänge hineingerissen. Wuchtig geht die Bilderflut auf ihn nieder, und wenn es hell wird, fasst er es nicht, dass ihn flimmernde Schatten so in ihren Bann ziehen konnten.
Er geniert sich ein wenig, und sein kritischer Sinn erwacht. Im Kontakt mit der simpelsten Wirklichkeit wird er wieder zum Logiker und verachetet nun das Abenteuer, dem er eben noch bis zur letzten Spannung gefolgt ist.
Wir wollen ihm diesen Undank nicht übelnehmen. Er ist eine Huldigung an die Suggestivkraft der Leinwand. Eine Kunst aber, die den Geist so weit aus der gewohnten Bahn schleudert, ist keine zweitrangige.“ René Clair, 1923

Donnerstag 21. Februar | 7. März |  28. März | 11. April | 2. Mai | 16. Mai, jeweils 16.45 – 18.30 Uhr im HIL E 6

Wahlfach- und Vertiefungsarbeiten:
Bewerbungen für Wahlfach- und Vertiefungsarbeiten werden am Ende des Semesters in Form einer Ideenskizze entgegengenommen. Die Anzahl Plätze ist auf vierzig Studierende beschränkt. Der Besuch des Wahlfachs wird vorausgesetzt.

Kontakt: Dr. Marcel Bächtiger

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