Wohnen im Hochhaus

FS2009 Gastdozentur - Semesteraufgabe - Titelbild

Hotel-/ Appartementhochhaus Waldhaus Dolder
Wohn-/ Bürohochhaus Schanzengraben
Wohnhochhäuser Kalkbreite

Es sollen die Möglichkeiten von verdichtetem, städtischem Wohnen in Hochhäusern an drei verschiedenen Standorten im erweiterten Zentrum der Stadt Zürich ausgelotet werden. Dabei wird die heute mögliche Ausnützung um das zwei- bis dreifache erhöht. Es sind Standorte, die mit ihren bestehenden Bebauungen in Form von hohen Häusern auf oder neben der Parzelle ein weiteres Verdichtungspotential aufweisen. Die Aufgabenstellung entspringt der Überzeugung, dass man neben den Entwicklungsgebieten am Stadtrand auch Strategien entwickeln muss, wie unser Lebensraum im gebauten Stadtzentrum qualitätsvoll verdichtet werden kann.

Das jeweilige urbane Umfeld der drei verschiedenen Standorte ist sehr verschieden:
– ein Grundstück im zwei-/dreigeschossigen Villenquartier des Zürichbergs in der Nähe des Waldes mit einer wunderbaren Aussicht auf die Stadt, den See und in die Berge.
– ein Grundstück neben dem Schanzengraben gegenüber dem botanischen Garten, am Uebergang zwischen der Blockrandstruktur des 19. Jahr-hunderts und einer Reihe von Hochhäusern aus den 60er Jahren.
– ein Grundstück, begrenzt durch den Seebahneinschnitt, die Badener- und Kalkbreitenstrasse, in unmittelbarer Nähe der Wohnanlage Lochergut und des Tramdepots Wiedikon.

Für jeden Standort soll eine spezifische urbane Wohnvision gesucht und umgesetzt werden: ausgestattete Hotelzimmer und Appartements mit optimaler Aussicht im Waldhaus Dolder; grosse, städtische Eigentumswohnungen in vielfältigem, räumlichen Reichtum am Schanzengraben; genossenschaftliches und mittelständisches Wohnen mit einer breiten Infrastruktur an der Kalkbreite. Im erdgeschossnahen Bereich ist die Wohnnutzung mit weiteren Nutzungen ergänzt und entsprechend in der Stadt verankert: im Waldhaus Dolder mit Restaurant, Kongress, Wellness, am Schanzengraben mit Läden, Gastronomie, Büros, bei der Kalkbreite mit einem Grossverteiler, Konzerthalle, Ateliers, Kindergarten und Gemeinschaftsräumen.

Wegen der hohen Verdichtung und den grossen Massen hat die Bildung von räumlichen Hierarchien, innovativen Aussenräumen (Balkone, Loggien, Terrassen, Plätzen) und sinnvollen Erschliessungen mit klaren Zugängen einen hohen Stellenwert. Reihungen, Stufungen, Schachtelungen, Stapelungen von vielen, ähnlichen Wohneinheiten werden für die Formung des Volumens wichtig sein, ebenso wie der nutzungsbezogene und strukturelle Wechsel von den Wohngeschossen zu den Sockeln mit Laden-, Gastronomie-, Büro- und Gemeinschaftsräumen.

Der Entwurfskurs ist als Forschungslabor gedacht: die gestellte Problematik wird anhand von drei Themenfeldern breit und innovativ untersucht. Mit Analysen von Referenzbauten, einem städtebaulichen Diskurs am grossen Stadtmodell, sowie einem Workshop Statik/Fassade/Haustechnik werden wir in das Projekt einsteigen. Während des Entwurfs werden wir ältere und neuere Wohntürme in der Stadt Zürich besichtigen und anhand von Vorträgen über die neusten Wohnhochhausprojekte informiert werden. Die Architekten der neueren Bauten und Projekte werden an den Schlusskritiken anwesend sein.

Während der Seminarwoche in Chicago vertiefen wir unsere Forschung anhand von verschiedenen klassischen Beispielen in der amerikanischen Entstehungsgeschichte des Wohnhochhauses.

Das Frühjahrssemester wird von Mike Guyer geleitet.

Assistenz: HIL F 57.2
Aufgabentyp: Entwurf (ohne integrierte Disziplin)
Einführung: 17.02.09, 10:00 Uhr, Zeichensaal HIL D 15

Assistenz: Felix Jerusalem, Gaby Kägi, Michael Charpié

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