Interieurs
Über die filmische Konstruktion und Inszenierung von Innenräumen
Der im Zusammenhang mit medialen Techniken und Kunstformen prominent gewordene Begriff der Immersion beschreibt nicht umsonst eine Bewegung gegen innen: das Eintauchen der Rezipienten in eine künstliche Welt, ihr Eintreten in den Innenraum der Virtualität bei gleichzeitiger Entkoppelung von der äusseren Wirklichkeit.
Wenn «Film» im Allgemeinen als Ausgangspunkt und bleibende Referenz für die medialen Phänomene und Praktiken der Gegenwart angesehen werden kann, so gilt dies im besonderen für das ursprüngliche Wahrnehmungserlebnis «Kino», das im doppelten Sinn immersiv ist: Man tritt in einen dunklen Hohlraum, um von dort in imaginäre Bild-Räume einzutauchen.
Der filmische Innenraum – ersonnen im Kopf der Regisseurin, fragmentarisch erbaut in den Studios und zu einem Kontinuum zusammengesetzt im Schnittraum – kann aus dieser Perspektive als Inbegriff des filmischen Raums überhaupt gelten: eines Raums, welcher der Fantasie des Künstlers entspringt, aber einzig in der Wahrnehmung der Zuschauer Form annimmt; eines Raums, der in seinen architektonischen Konturen gleichzeitig das Innenleben seiner Protagonisten abbildet.
Auf Grundlage ausgewählter Filme und Texte nähern wir uns dem «Interieur» als einem kritischen Schlüsselmoment der Überschneidung von Film- und Baukunst sowie als vielversprechender Inspirationsquelle räumlicher Imagination.
Termine:
Donnerstag 17. September | 1. Oktober | 15. Oktober | 29. Oktober | 12. November | 26. November, jeweils 17.45 – 19.30 Uhr auf ZOOM. Der Link wird an die eingeschriebenen Studierenden verschickt.
Wahlfach- und Vertiefungsarbeiten:
Die Wahlfach- bzw. Vertiefungsarbeit umfasst die Herstellung eines Kurzfilms ausgehend von den im aktullen Seminar behandelten Themen. Bewerbungen werden am Ende des Semesters in Form einer Ideenskizze entgegengenommen. Die Anzahl Plätze ist auf vierzig Studierende beschränkt. Der Besuch des aktuellen Wahlfachs wird vorausgesetzt.
Kontakt: Marcel Bächtiger