Die Welt und ihr Double

Eine kleine Filmgeschichte für Architektinnen und Architekten, Teil 3

Unter bestimmten Gesichtspunkten mag die Behauptung zutreffen, dass es sich beim Film um die «moderne Kunst par excellence»  handelt. Dazu zählt historisch gesehen sein ebenso zwangsläufiges wie mirakulöses Erscheinen an der Schwelle zum 20. Jahrhundert; dazu zählt seine sprichwörtlich gewordene Reproduzierbarkeit, die den hundertfach kopierten, in Rollen verpackten und um den Globus versandten Filmstreifen zum prototypischen Kunstwerk des Massenzeitalters werden liess; dazu zählt schliesslich, was den Film zumindest vordergründig als Stimulans für verwandte Tendenzen in der Modernen Architektur erscheinen liess: das Moment der Bewegung und die Idee der Raumdurchdringung. Gleichzeitig ist der Film nichts anderes als die Wiederkehr und ansatzweise Verwirklichung eines uralten Menschheitstraums: der  Wieder- oder Neuerschaffung der Welt nach ihrem eigenen Bild.

Entlang den Schnittstellen von Film, Kunst und Architektur beleuchtet das Seminar die Geschichte der Kinematographie über die Analyse ausgewählter Filme und Texte. Der Schwerpunkt dieses Semesters liegt auf den verschiedenen Erscheinungsformen einer filmischer Selbstreflexivität, die aus dem Naturalismus des bewegten Bildes ihr kritisches und künstlerisches  Thema schöpft.

Termine:

Donnerstag 20. Februar | 12. März | 26. März | 2. April | 30. April | 14. Mai, jeweils 16.45 – 18.30 Uhr im HIL E 6

Wahlfach- und Vertiefungsarbeiten:

Die Wahlfach- bzw. Vertiefungsarbeit umfasst die Herstellung eines Kurzfilms ausgehend von den im aktuellen Seminar behandelten Themen. Bewerbungen werden am Ende des Semesters in Form einer Ideenskizze entgegengenommen. Die Anzahl Plätze ist auf vierzig Studierende beschränkt. Der Besuch des Wahlfachs wird vorausgesetzt.