Die Räume des zeitgenössischen Kinos

Die Räume des zeitgenössischen Kinos

Ähnlich wie die Architektur lässt sich der Film sowohl als autonome künstlerische Disziplin wie auch als politisch und gesellschaftlich determinierte Ausdrucksform einer bestimmten Zeit und Kultur begreifen. «Wenige Filme sind jedenfalls reine ‹Kunstwerke›, aber alle sind in höherem oder geringerem Mass ‹Zeitdokumente›», bemerkte schon Siegfried Kracauer in seiner berühmten Studie From Caligari to Hitler von 1947. «Als Zeitdokumente aber spiegeln sie den äusseren und inneren Zustand einer Gesellschaft, die ihrerseits vom Film Vorspiegelungen erwartet.» Ausgehend vom Spannungsfeld, das sich zwischen den Polen Kunstwerk und Zeitdokument bzw. Spiegelung  und Vorspiegelung aufspannt, betrachten, analysieren und diskutieren wir im Frühlingssemester 2021 zehn ausgewählte preisgekrönte Filme des zeitgenössischen internationalen Kinos – von Maïwenns Polisse (2011) über Bong Joon-hos Parasite (2019) bis zu Chloé Zhaos Nomadland (2020). Der Fokus liegt dabei auf dem architektonischen und filmischen Raum, dessen Inszenierung, Funktion und Symbolik im Kontext aktueller gesellschaftlicher Fragen kritisch beleuchtet werden sollen. Basis für die Diskussion bildet eine Einführung zu den Gestaltungsmitteln des filmischen Raums sowie ausgewählte  Texte der Raum- und Filmtheorie. Die Filme werden von den Studierenden vorgestellt und analysiert.

Termine:

Donnerstag 25. Februar | 11. März |  18. März | 15. April | 29. April | 20. Mai
jeweils 17.45 – 19.30  Uhr auf ZOOM (der Link wird an die eingeschriebenen Studierenden verschickt)

Wahlfach- und Vertiefungsarbeiten:

Die Wahlfach- bzw. Vertiefungsarbeit im Fach „Raumkonzepte in Film und Architektur“ umfasst die Herstellung eines Kurzfilms von ca. 3 bis 10 Minuten Dauer. Als künstlerische Forschung soll sich der Kurzfilm vertieft mit einem der im Wahlfach verhandelten Themen auseinandersetzen. Form und Inhalt sind freigestellt. Bewerbungen in Form einer schriftlichen Ideenskizze werden bis zum 4.Juni entgegengenommen. Die Anzahl Plätze ist auf vierzig Studierende pro Semester beschränkt. Falls es mehr Bewerbungen gibt, erfolgt die Auswahl aufgrund der Ideenskizze.

Kontakt: Marcel Bächtiger

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