Ab 23. Februar 2017 jeden zweiten Donnerstag, 12.45 – 14.30 Uhr, im HIL E 9
Ausgehend von den ältesten Sagen und Ritualen der Menschheit postulierte der Mythologe Joseph Campbell in seinem Buch The Hero with a Thousand Faces von 1949 ein universales Erzählmuster, das als «Heldenreise» in die Geschichte der Populärkultur eingegangen ist. Einen besonders nachhaltigen Eindruck hinter-liessen Campbells Gedanken in der Hollywood‘schen Traumfabrik, welche in der Dramaturgie der Heldenreise die Erfolgsformel für Filme wie Star Wars, Indiana Jones oder The Goonies entdeckte.
Neben der blossen Story verweist Campbells Schema jedoch auch auf eine ebenso universal zu nennende Raumordnung: auf jenen mythischen Raum, dessen Struktur und dessen Symbole, dessen Ursprünge und Nachwirkungen so unterschiedliche Denker wie Ernst Cassirer, Erich Fromm, Juri M. Lotman oder Michel Foucault beschäftigt haben.
Am Kreuzungspunkt von Realität und Imagination, von Traum- und Wachzustand gelegen, in der ihm eigenen Verquickung von Zeit und Raum liess der Film die mythische Raumerfahrung erneut sichtbar werden – und dies schon lange vor den spektakulären Fantasy-Abenteuern des Popcorn-Kinos.
Das Seminar nähert sich dem Phänomen mythologischer Raumstrukturen über die Analyse ausgewählter Texte und Filme.
Im Rahmen einer Wahlfacharbeit (fakultativ) erproben die Studierenden ihre Erkenntnisse anhand einer praktischen Filmarbeit.
WICHTIG: Ohne Teilnahme am Wahlfach können keine Wahlfacharbeiten eingegeben werden. Interessierte Studierende sind gebeten, sich sowohl für die
Vorlesungen als auch für die Wahlfacharbeit einzuschreiben.
Wahlfach Raumkonzepte in Film und Architektur, Frühjahrssemester 2017
Professur Annette Gigon / Mike Guyer
Kontakt: Marcel Bächtiger