Ab 19. 2. 2015 jeden zweiten Donnerstag, 12.45 - 14.30 Uhr, im HIL D 60.1
Ist der Film eine eigenständige Kunstform? Handelt es sich, wie Ricciotto Canudo bereits 1922 postulierte, um eine „siebente Kunst“, in welcher Architektur und Musik, Malerei und Poesie, Skulptur und Tanz zu einer nie dagewesenen Symbiose finden? Oder zeichnet die Kamera bloss auf, was ohnehin zu sehen ist? Ist der Film ein realistisches Medium oder ein Agent des Illusionionismus? Und in welchem Verhältnis steht das „göttliche Auge der Kamera“ (Le Corbusier) zur sinnlichen Wahrnehmung des Menschen?
Im Frühjahrssemester 2015 beschäftigen wir uns mit den Schnittstellen zwischen Film, Kunst und Architektur und fragen nach deren wechselseitigen Bezügen in Theorie und Praxis. Ausgewählte Texte aus der Geschichte der Film- und Architekturtheorie sowie exemplarische Filme stellen verschiedene ästhetische Positionen zur Diskussion, die das spezifische Verhältnis des Films gegenüber dem Raum, dem Bild und der Zeit thematisieren.
Im Rahmen einer Wahlfacharbeit erproben die Studierenden ihre Erkenntnisse anhand einer praktischen Filmarbeit, in welcher ein Kunstraum, ein Museum oder eine Galerie mit den dort ausgestellten Kunstwerken filmisch interpretiert werden sollen. Ausgewählte Filme werden im Rahmen der Ausstellung „Filmbau“ des Schweizerischen Architekturmuseum im Oktober 2015 der Öffentlichkeit präsentiert und werden damit wiederum zu einem eigenständigen künstlerischen Exponat.
WICHTIG: Interessierte Studierende sind gebeten, sich sowohl für die Vorlesungen als auch für die Wahlfacharbeit einzuschreiben. Für die Präsenz an mindestens 4 Veranstaltungen und die Herstellung des Kurzfilms werden insgesamt 7 Kreditpunkte erteilt.
Wahlfach Raumkonzepte in Film und Architektur, Frühjahrssemester 2015
Professur Annette Gigon / Mike Guyer
Dozierende: Dr. Doris Agotai, Marcel Bächtiger