Mit dem Kirchner Museum Davos (1989–1992) konnten wir als junge Architekten die Vorstellung eines idealtypischen Museums realisieren – ein Gebäude, das die Kunst in den Mittelpunkt stellt. Zugleich ein Gebäude, das selbstbewusst seine Beschaffenheit zeigt, sein Gemacht-Sein insbesondere für den Standort auf alpiner Höhe, im kleinen Park mitten in Davos.
In der Ausstellung «Gigon/Guyer. Kirchner Museum revisited» werfen wir erneut einen Blick auf das Museumsgebäude. Zusammen mit dem Filmer Severin Kuhn zeigen wir verschiedene Facetten des Hauses, halten Rückschau auf seine Entstehungsgeschichte und auch auf unsere Arbeit der letzten drei Jahrzehnte. Boxen, Gestelle und Sockel aus einfachem Kistenholz bilden den Untergrund für Filme, Modelle und Materialmuster – die Arbeits- und Darstellungsinstrumente, derer wir uns immer wieder bedient haben.
In einem Ausstellungssaal schlüpfen wir ausnahmsweise selbst in die Kuratorenrolle und bespielen ihn mit «unseren» Lieblingsbildern von Ernst Ludwig Kirchner.
Ein weiterer Saal sollte nach unserem Konzept leer bleiben, da sein nur für das Licht und die Menschen. Die ephemere, objektlose Kunst Tino Sehgals wird diesen Raum während der Ausstellungsdauer von fünf Wochen in ganz besonderer Weise lebendig machen.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Katharina Beisiegel, Gianna Cadonau, Köbi Gantenbein, Momoyo Kaijima, Christoph Kübler, Marietta Piekenbrock, Laurent Stalder und einem Interview mit Katharina Beisiegel, Annette Gigon und Mike Guyer. Die Fotoessays stammen von Stephan Bösch, Katalin Deér, Pati Grabowicz, Harald F. Müller / Guido Kasper und Jules Spinatsch.
Ausstellungsort: Kirchner Museum Davos
Ausstellungszeitraum: 27. November 2022 – 01. Januar 2023
Ausstellungsteam: Annette Gigon, Mike Guyer
Mitarbeit: Katja Mencke, Arend Kölsch, Ivana Beljan, Sonja Furrer Stitz, Veronika Weisner, Sophie Ballweg, Adrian Müller, Thea Bonatz, Vanessa Ebert, Florian Meissner, Sven Nyffenegger, Jannis Poncelet, Jannis Sachmerda
Filme Gigon/Guyer Bauten: Severin Kuhn