Der Bedarf der Bevölkerung nach mehr Wohnraum in der Stadt Zürich ist ungebrochen und wird in Zukunft weiter steigen. Die Ausstellung zeigt Studentenarbeiten, die in diesem Jahr im Entwurfskurs der Gastdozentur Gigon/Guyer an der ETH Zürich entstanden sind und die Möglichkeiten von verdichtetem, städtischem Wohnen in Hochhäusern an drei verschiedenen Standorten im Zentrum der Stadt Zürich untersucht haben. Dabei wurde als Übungsanlage die heutige, mögliche Ausnützung verdoppelt. Es sind Standorte mit schon bestehenden Hochbauten, die ein weiteres Verdichtungspotential aufweisen.
Parallel dazu entstand eine Sammlung von gebauten Hochhäusern als Referenzbeispiele aus der ganzen Welt, die den Studenten die Möglichkeiten von verschiedenen Wohnformen im Hochhaus aufgezeigt hat. Die Auswahl war nicht bestimmt durch Grösse der Gebäude oder Chronologie der Fertigstellungen, als vielmehr durch die Suche nach interessanten, vertikal gestapelten Wohntypologien, die in den unterschiedlichen Lebenskulturen und klimatischen Bedingungen in qualitätsvolle Hochhäuser umgesetzt wurden.
Die Aufgabenstellung des Entwurfssemesters entspringt der Überzeugung, dass man auch im gebauten Stadtzentrum überlegen muss, wie unser Lebensraum qualitätsvoll verdichtet werden kann. Der Verdichtungsprozess ist in den Entwicklungsgebieten am Stadtrand von Zürich in vollem Gange. Dass dies in der Bevölkerung nicht unbestritten ist, zeigt die Volksinitiative «40 Meter sind genug», die Lage und Höhe von Hochhäusern massiv einschränken will und über die während der Ausstellung abgestimmt wird.
Die Ausstellung will mit den Studentenprojekten und der Sammlung von Referenzbeispielen das Potential von Wohnhochhäusern aufzeigen und damit einen Beitrag zur Diskussion der Stadtverdichtung im Zentrum leisten.
Gastdozentur Gigon/Guyer ETHZ
Leitung: Mike Guyer / Ausstellung: Felix Jerusalem, Gaby Kägi / Broschüre: Michael Charpié