Eine neue Atelierhalle für das DArch

FS2018 – Ausstellung – Atelierhalle für das Departement Architektur

Atelierhalle | Raum – Struktur – Licht

Eine grosse Atelierhalle für die Entwurfslehrstühle Architektur, Städtebau und Landschaftsarchitektur – ein Dauerthema des Departements Architektur (D-ARCH) der ETH Zürich – war das Thema der Semesteraufgabe. Die zunehmende Anzahl der Studierenden und Entwurfslehrstühle, eine Folge der Curriculumsrevision, hat nicht nur zu Auslagerungen von Arbeitsplätzen nach Oerlikon (ONA) geführt, sondern geht einher mit einer Verknappung der Ausstellungsfläche für die Schlussabgaben der Semester- und Diplomarbeiten. Da die Diskussion über die Arbeiten ein essentieller Bestandteil der Lehre ist, benötigt eine Architekturschule genügend Platz für die Präsentation der Projekte. Die Sanierung des HIL Gebäudes, die voraussichtlich 2028 in Angriff genommen wird, und der Abbruch der benachbarten Holzpavillons 2020 verschärfen den Notstand nochmals gravierend.

Eine neue Atelierhalle soll als Vision wieder alle Lehrstühle des D-ARCH an einem Ort vereinen. Die Halle hat eine Gesamtfläche von 4500 bis 7500 m2, ist je nach Konzept eingeschossig mit eingebauten Galerien oder mehrgeschossig und bietet Platz für 12 bis 18 grosse und kleine Lehrstühle, separate Kritikzonen und Assistenzen, sowie flexible Zonen für Vorträge, Diplomausstellungen und Schlusskritiken. Auf dem Campus Hönggerberg wurden sechs mögliche Standorte mit unterschiedlichen städtebaulichen und topographischen Eigenschaften ausgewählt und zur Bearbeitung angeboten.

Vision

Die neue Atelierhalle ist ein visionärer Raum, mit dem sich die Mitglieder des D-ARCH identifizieren. In der äusseren Erscheinung ist sie ein aussergewöhnliches Gebäude, das die Philosophie des D-ARCH bestmöglich vermittelt. Sie ergänzt das HIL Gebäude, aber sie ist in ihrer Raumatmosphäre dezidiert anders als die jetzigen, bestehenden Räume.

Die Architektur, das Werk von vielen Beteiligten und ihren Innovationen, ist als kollektive Kunst lesbar. Die neue Halle vermittelt das Bild von Architektinnen und Architekten, die neben ihrer Kernkompetenz als kreative Entwerfer/innen auch umfassend geschulte Generalist/innen sind, im inspirierenden Austausch mit einer Vielzahl von Spezialisten und fähig, diesen Prozess zu steuern. Und sie weist indirekt auf die spezielle Position des D-ARCH innerhalb der eidgenössischen technischen Hochschule hin.

Die Projekte der 18 Atelierhallen für das Architekturdepartement der ETHZ auf dem Hönggerberg demonstrieren einen immensen Fundus an architektonischen Ideen. Sie sind im Funkenschlag der Inbeziehungsetzung des Typus des Ateliers mit dem der Halle entstanden. In der Architektur sind Hallen an Räume mit beachtlicher Höhe gebunden, die wir in fast allen Bauaufgaben wiederfinden; der Hallenkirche, der Markthalle, der Fabrikhalle bis hin zum „Hallenstadion“. Hallen tendieren zum Ganzen. Ihr Raum ist keine Zusammensetzung, vielmehr eine Einheit. Der Zaubergarten der Projekte für eine <Stadt der Architekten> muss aber auch die Arbeitsbedingungen der Ateliers in sich aufnehmen und aus den Hallen eine Gesamtheit von neuen und wertvollen Eigenschaften machen. In einem unvollständigen Streifzug durch die Projekte versuchen wir, in der Bestimmung der Teil-Ganzes-Relation die Möglichkeit für die Struktur-Raum-Licht-Entwürfe zu erkennen. Wir erhoffen uns, durch ein solches architektonisches Denken, den Erkundungen und Imaginationen der Beiträge gerecht zu werden.

Organisation: Eine Kooperation der Professuren Annette Gigon / Mike Guyer und Markus Peter / Doz. Catherine Dumont d‘Ayot

Publikation Atelierhalle